Der rote Teppich ist auch Menschen ein Begriff, die sich sonst nicht für die Welt der Schönen und Reichen interessieren: Dort laufen die Stars bei Filmpremiere und Ähnlichem auf. Der rote Teppich als Begrüßung für hohen Besuch hat sich gehalten. Vorhänge hingegen sind aus der Kinowelt weitgehend verschwunden. Während im Theater nach wie vor der Vorhang aufgeht beziehungsweise dank moderner Technik mittlerweile eher in die Höhe gefahren wird, steht die Leinwand in den meisten Kinosälen unverhüllt vor der Wand. Aber es gibt noch kleinere Kinos, in denen die Leinwand von einem, meist samtroten, Vorhang verhüllt wird, der erst aufgeht, wenn der Film beziehungsweise die Werbung und dann die Filmvorschau beginnt.
Kino im Wandel
Im Kino kommt man sich nahe. Häufig ist dies gewünscht und macht einen großen Teil des Reizes eines Kinobesuchs aus. In der Zeit der Coronakrise hingegen führte der erzwungene Abstand dazu, dass die Kinos schließen mussten. Doch nun können sie endlich wieder öffnen.
Ein traditionsreicher Ort
Rational betrachtet benötigt man den Film nicht mehr. Genauso wenig wie den Vorspann aus alten Filmen, bei denen heruntergezählt wurde. Statt von Filmrollen werden die Filme heute digital vorgeführt. Dies hat viele Vorteile. Ein Nachteil ist, dass man keine lustigen Geschichten von Kinoabenden mit Freunden erzählen kann, bei denen der Filmführer nicht aufgepasst und die Filmrolle falsch herum eingelegt hat.
Auch das Verschwinden des Vorhangs scheint in diese alte Welt zu gehören, in der eine Filmvorstellung noch manuelle Arbeit war. In den großen Kinokomplexen der deutschen Großstädte wird klassischerweise erst das Licht gedimmt, damit die Zuschauer wissen, dass es jetzt losgeht. Gleichzeitig wird symbolisiert, dass es noch nicht richtig losgeht und man sich noch unterhalten kann. Denn solange das Licht noch nicht komplett ausgeschaltet ist und der Saal in der Dunkelheit versinkt, wird nur die Werbung gezeigt. Erst wenn das Licht komplett aus ist und der Vorspann der Produktionsfirma gezeigt wird, verstummen die Gespräche und die Aufmerksamkeit richtet sich auf die Leinwand.